Johann Amos Comenius
Johann Amos Comenius war ein evangelischer Philosoph, Theologe und vor allem Pädagoge, der aus Mähren (heutiges Tschechien) stammte, wo er am 28. März 1592 geboren wurde. Nach dem Besuch des Gymnasiums, studierte er Theologie an der calvinistischen Hohen Schule Herborn, bevor er in seine Heimat zurückkehrte.
Dort wirkte als Lehrer an und Rektor der Brüderschule in Prerau und wurde schließlich Pfarrer der Brüdergemeinde.
Durch die Wirren des 30-jährigen Kriegs landete er nach kurzen Aufenthalten in Görlitz, Berlin und Holland schließlich im polnischen Lissa. Hier baute er mit seinen Glaubensbrüdern ein eigenes Bildungswesen auf. Comenius fand zunächst als Lehrer am Gymnasium der Gemeinde ein dürftiges Auskommen. Letztlich übernahm er das Rektorat des Lissaer Gymnasiums, das unter seiner Führung aufblühte. Lange hielt es ihn aber nicht in Polen undso verließ er das Land Richtung Ungarn.
Nach einigen Umwegen gelangte Comenius 1650 schließlich ins ungarische Sárospatak. Hier erhielt er den Auftrag, an der Reform der protestantische Lateinschule mitzuwirken.
Nach dem Tod seines Gönners Sigismunds fiel Comenius jedoch in Ungnade und kehrte letztlich zurück nach Lissa, wo er bis zur Zerstörung der Stadt durch polnische Soldaten 1656 blieb. Danach lebte er bis zu seinem Tod in Amsterdam. Er starb am 15. November 1670 und wurde sieben Tage später im niederländischen Naarden begraben.
Comenius wird als der große Pädagoge des 17. Jahrhunderts angesehen, weil er der Pädagogik eine neue Richtung gab: Comenius war der Erste, der die Pädagogik vom Kind her entwarf. Er war einer der ersten, der die Pädagogik methodisch, didaktisch und inhaltlich nach den unterschiedlichen Kindheitsphasen ausrichtete.
Geradezu revolutionär sind seine Forderungen nach einer grundlegenden Allgemeinbildung für alle, nach bildungspolitischer Chancengleichheit für Mädchen, sozial Schwache und geistig Zurückgebliebene. Grundlage seiner Pädagogik waren dabei die Prinzipien der Anschauung und der Selbstständigkeit, der Erziehung zum Gebrauch der eigenen Vernunft, seine Vorstellung einer lebensnahen, freundlichen Schule und einer gewaltfreien Erziehung. Er kann damit als Begründer der modernen Pädagogik angesehen werden. Viele seiner Thesen sind bis heute gültig, so auch sein Ziel, Menschen zur Menschlichkeit zu erziehen und dadurch die Welt zu verbessern. Ein Ziel, zu dem auch die Johann-Amos-Comenius-Schule steht!
Auch die Lernprinzipien des Comenius, der Lernen durch Tun, Anschauung vor sprachlicher Vermittlung und Vorbild vor Worten als Grundlage der erfolgreichen Pädagogik ansah, werden heute noch an unserer Schule gelebt.